Wer braucht schon Verpackungsmüll?

Das fragten sich die Pädagogen des Kindergartens und wagten ein Experiment, um das Thema mit den Kindern zu besprechen. Sie wollten exemplarisch herauszufinden, wie Müll vermieden werden kann und zeigen, wie sinnlos so manche Verpackung ist. Sie kauften ein Produkt, dass bei Kindern sehr beliebt ist und das ein Großteil der Kinder auch kannte. Einzeln verpackter Babybel.

Wussten Sie, dass es diesen Käse auch in Scheiben gibt? Die Kinder wussten es nicht!

Wir packten den Käse aus und zeigten den Kindern, dass der Verpackungsmüll für die gleiche Menge Käse, überdimensional mehr ist.

Der klassisch verpackte Käse wird

  • in einem Plastik-Netz verkauft,
  • jeder Käse ist einzeln in Folie verpackt und zudem noch
  • mit einer Hülle aus gefärbtem Wachs versehen, die aus einer Mischung aus Paraffin und Mikro-Kristallen zusammengesetzt ist.

Laut Hersteller erfüllt die Qualität dieser Wachsumhülle gesetzlich geregelt Kriterien und birgt kein gesundheitliches Risiko für den versehentlichen Verzehr des Wachses.

Aber wir fragen uns: Warum ist das nötig?

Die Kinder waren auch schnell unserer Meinung und fanden, dass der Anteil des Mülls aus einer Verpackung Babybel unverhältnismäßig groß ist.

… und dann kam der Geschmackstest: Wir ließen die Kinder beide Produkte verkosten und wollten beweisen, dass der Babybel in Scheiben gleich schmeckt.

Aber die Kinder bewerteten das anders. Beim Geschmackstest fiel der Babybel in Scheiben durch. Die Mehrheit der Kinder favorisierte den klassisch verpackten Käse. Somit ist unsere Idee nicht so wirklich erfolgreich gewesen.

Wir einigten uns dennoch darauf, diesen Käse nicht für das Frühstücks Büfett im Kindergarten zu kaufen und werden weiterhin versuchen, Lebensmittel mit wenig Umverpackung zu erwerben.