Forschendes Lernen und Experimentieren in unserem Kindergarten

Forschen im Forscherraum

Mit dem Einrichten unseres Forscherraumes legten wir bereits bei der Eröffnung des Kindergartens den Grundstein zum forschenden Lernen und Experimentieren und schufen im Kindergarten eine Begegnungsstätte für die Kinder, in der sie den Raum, die Zeit und eine große Auswahl an Materialien finden, um sich zu bilden. Die Kinder haben die Möglichkeit sich aktiv mit naturwissenschaftlich-technischen Vorgängen ihrer Umwelt auseinander zu setzen und diese aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Sie lernen spielerisch die Beschaffenheit verschiedener Materialien kennen, begreifen spannende Vorgänge und Zusammenhänge und entdecken mit all ihren Sinnen.

Neben dem Experimentieren mit verschiedenen Materialien, die den Kindern zur ständigen Verfügung stehen, bieten wir den Kindern die Möglichkeit, Naturwissenschaft hautnah zu entdecken und sich auszuprobieren. Besonders durch das freie Forschen und Experimentieren werden die Kinder neugierig auf chemische, physikalische und biologische Phänomene und erschließen sich auf spielerische Weise erstes Wissen über die Natur.

Wir richteten in unserem Forscherraum Themenecken ein und stellen Aktions-Tablets zur Verfügung, die sich beispielsweise mathematischen Erkenntnissen und der Optik, dem Magnetismus und dem Erforschen rund um Wasser oder Energie widmen. Zudem finden die Kinder in diesem Bildungsbereich auch Alltagsmaterialien, die zum Experimentieren anregen und an denen sie hervorragend physikalische und chemische Vorgänge beobachten können. Neben dem Themenbereich Mathematik, der sich vorwiegend auf Wiegen, Messen und (Ab)zählen fokussiert, konzentriert sich ein weiterer Themenbereich des Forscherraumes auf „Schätze aus der Natur“, wie z.B. Muscheln, Edelsteine, Bienenwaben u.v.m. die die Kinder mit Lupen betrachten können.

Projekt „Forschen mit Fred“

 

Die Kinder werden in ihrem Tun kompetent von pädagogischen Fachkräften begleitet, die sich regelmäßig in Workshops der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ weiterbilden und sich als Wald- und Gartenpädagogen qualifizierten. Die geschulten Mitarbeiter bieten in regelmäßigen Abständen das naturwissenschaftliche Projekt „Forschen mit Fred“ an, das für Kindergartenkinder konzipiert wurde. Zu unterschiedlichen Themen können die Kinder selbst und auch in Kleingruppen Experimente durchführen und werden somit zu Forschern und Wissenschaftlern, deren Konzentrationsfähigkeit gefördert wird und die lernen, genau zu beobachten. Sie ziehen Schlussfolgerungen, stellen Vermutungen an und diskutieren miteinander. In den aufeinander aufgebauten Einheiten des Projektes gehen sie gemeinsam spannenden, skurrilen und alltäglichen Phänomenen und Forschungsfragen auf den Grund, die entweder offensichtlich oder erst auf dem zweiten Blick etwas mit Naturwissenschaft zu tun haben.

„Haus der kleinen Forscher“

Seit Januar 2014 ist unser Kindergarten als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert. Das Zertifikat ist für uns Anerkennung und Verpflichtung zugleich. Wir geben den Kindern im pädagogischen Alltag viele Möglichkeiten zum Forschen, Nutzen die vielfältigen Angebote der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, beteiligen uns an den Aktionen der Stiftung und fördern so die Experimentierlust und Wissbegierde der Kinder auf fachliche Weise.  

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher" engagiert sich seit vielen Jahren für die naturwissenschaftliche Bildung von Kindern im Elementar- und Grundschulalter in den Bereichen Mathematik und Technik und schult pädagogische Fachkräfte, den Entdeckergeist von Mädchen und Jungen zu fördern und sie qualifiziert beim Forschen zu begleiten. Aus unserem Kindergarten qualifizierten sich alle Fachkräfte in den verschiedenen Workshops der Stiftung und nutzen die vielfältigen Ideen in der Praxis.

„Zahlenland“

Ein besonderes Projekt bieten wir jährlich der Stammgruppe unserer Fünf- und Sechsjährigen. Wir wecken mit dem Konzept „Zahlenland“ das Interesse an mathematischen Zusammenhängen und entführen die Kinder in die Welt der Zahlen und Formen. Das Projekt wird so in die Lebenswelt der Kinder eingebunden, dass der Prozess der mathematischen Bildung zu einem fröhlichen und intensiven Erlebnis wird.

 

GMGM - Kinder erfinden Mathematik

Darauf aufbauend nutzen wir die Begeisterung der Kinder mit verschiedensten Materialien in großen Mengen wie z.B. Stäbe, Würfel, Cent-Münzen oder Muscheln zu agieren. Das Konzept „GMGM* – Kinder erfinden Mathematik“ zeigt: Wenn Kindern von einem Material eine große Menge zur Verfügung steht, fangen sie an, Muster zu legen, nach Farbe oder Größe zu sortieren und geometrische Figuren zu konstruieren. Sie strukturieren und kategorisieren ohne konkrete Anleitung eines Erwachsenen. Allein das Materialangebot regt sie dazu an und entfacht ihre Kreativität.

Liegen z.B. tausend Cent-Stücke auf einem großen Haufen, erkennen die Kinder, dass diese Menge aus vielen Einzelteilen besteht und überlegen, wozu sie diese nutzen können. Sie stapeln, zählen ab, erkennen farbliche Unterschiede der Cent-Stücke und sortieren danach. Sie addieren, legen Linien, Flächen, Muster oder Grundrisse und erkennen Mittelpunkte oder Symmetrien.  Aus „Unordnung wird Ordnung“, und die Kinder erschließen sich mit dieser Methode und eigener Kreativität wertvolle mathematische Gesetzmäßigkeiten.

Kinder stehen um einen grißen Baum herum und Messen mit ihren Armen den Umfang des Baumstammes

Erasmus+ Projekt "Mathematik in der Natur"

Die Ideensammlung "Mathematik in der Natur" entstand in der Kooperation von drei isländischen und zwei deutschen Kindergärten, die sich über das Projekt ERASMUS+ Schulpartnerschaft zusammenschlossen und länderübergreifend ein gemeinsames Projekt zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwickung" (BNE) entwickelten. Diese Sammlung vereint wundervolle Aktionen und Spiele zum Thema mathematische Bildung in der Natur, die Kindern beider Länder nutzen. Zur Ideensammlung "Mathematik in der Natur"

Spielzeugfreie Zeit

Brauchen Kinder „Spielzeug“ oder brauchen sie „Zeug zum Spielen? Diese Frage stellt das Team seit 2015 jedes Jahr und läutet damit die mehrwöchige Spielzeugfreie Zeit ein. Das wertfreie Material, das den Kindern in großen Mengen zur Verfügung steht, wird in diesen Wochen frei und ohne Vorgaben genutzt. Kinder suchen sich die Materialien selbst aus und erfinden, improvisieren, entscheiden selbst, was sie gestalten.  „Zeug zum Spielen“ macht ideenreich. Die Kinder werden entweder vom selbst entdeckten Material zu Spiel- und Gestaltungsideen angeregt oder haben eine Spielidee und suchen sich dazu das Material, mit dem sie die Idee umsetzen können.

In den Prozess der spielzeugfreien Zeit werden die Kinder und ihre Familien von Beginn an einbezogen. Die Kinder räumen gemeinsam mit den Pädagogen das konventionelle Spielzeug weg und wir überlegen, wie die Zeit ohne Spielzeug gestaltet werden soll. Die Familien befüllen die Materialdepots mit wertfreien Materialien wir Kartons, Plastikbechern, Kronkorken, Zeitungen u.ä. und tragen Sorge, dass die Kinder sich in den Wochen der Spielzeugfreien Zeit großzügig bedienen können.