Tills Waldbesuch

Im Kindergarten Farbkleckse startete die Stammgruppe der BLAUEN Kleckse im September 2019 ein Jahreswaldprojekt und erlebten den Wald und die Natur mit all seinen Facetten im Herbst, Winter und ... (eigentlich) auch im Frühling und Sommer. Der Abschluss dieses Projektes sollte dann ein Waldfest im Mai sein, zudem die Kinder ihre Familien eingeladen hätten. Doch dieses Jahr ist alles anders. Mit der Corona bedingten Kindergartenschließung mussten die Pädagogen des Kindergartens Farbkleckse das Waldprojekt stoppen.

„Aber …. der kleine Wald am Hürther Berg ist doch noch da und wenn ich nicht mit den BLAUEN Klecksen in den Wald gehen kann, gehe ich halt mit meinem kleinen Bruder.  Gesagt, getan!“, Till und seine Familie packten den Rucksack und machten sich auf den Weg.

Der kleine Wald, der am Ortsausgang von Alt-Hürth liegt, ist ein Biotop, das viele Hürther nicht kennen. Ein Wäldchen mit vielfältigem Baumbestand, einem kleinen Waldsee, mit befestigten Waldwegen und mit Pfaden, die natürlich angelegt wurden. Genau richtig zum Erkunden und Entdecken auch für jüngere Kinder.

Die BLAUEN Kleckse haben in den Monaten vor Corona im Wald die jahreszeitlichen Veränderungen beobachtet und den Wald als Gruppe kennen und lieben gelernt. Sie waren ganz bewusst „Gäste“ des Waldes und der hier lebenden Tiere und Pflanzen. Zu Beginn des Projektes erarbeiteten die Kinder Verhaltensregeln, die im Wald eingehalten wurden, denn der achtsame Umgang mit der Natur war die Basis unseres Waldprojektes.

All das wusste Till auch noch und er erklärte seiner Familie voller Freude, wie das mit seinem „Waldkindergarten“ funktioniert. Und er erzählte von Schnickel, dem kleinen Waldwichtel, der immer die Waldbesuche der BLAUEN Kleckse begleitet.

Der Besuch im Wald war so ergreifend für Till, dass er den Erziehern im Kindergarten einen Brief schrieb.

Hallo Ihr Farbkleckse-Erzieher,

heute sind wir in das Hürther Wäldchen gefahren und wollten Schnickel besuchen.

Am Anfang unserer Wandertour habe ich erst mal die Regeln erklärt, die wir hier einhalten müssen (auf die Tiere aufpassen, dass man nicht drauftritt, nicht weglaufen, keine Beeren pflücken).

Danach sind wir zu der Stelle gegangen, an der wir immer im Kreis stehen, die Augen schließen, ganz leise sind und den Geräuschen der Tiere lauschen...

Wo Schnickel in der Zeit sitzt, habe ich dann auch noch kurz gezeigt. Heute war er aber nicht da.

Am See haben wir ganz viele Kaulquappen gesehen, einen verletzten Frosch, Enten die es sich im Gebüsch gemütlich gemacht haben und einen Baumstamm voller Pilze. Das haben wir alles mal mit der Lupe beobachtet.

Mit unseren gesuchten Wanderstöcken sind wir zum großen Kreuz spaziert, haben Baumstämme gesehen, die aussahen wie Dinofüße, sind auf Baumstämme geklettert und haben Ausschau nach Schnickels Spuren gehalten.

Leider haben wir ihn nirgendwo gefunden. Vielleicht ist er einfach wieder in Andys Rucksack geklettert. Es war trotzdem ein schöner Nachmittag.

Viele Grüße,

Euer Till

Wir Erzieher freuen uns sehr über diese Zeilen, denn sie zeigen, wie wertvoll, prägend und nachhaltig diese Projekte des Kindergartenalltags sind. Till konnte an diesem Tag seiner Familie seinen Wald zeigen. Er übernahm die "Regie" und erklärte seinen Eltern, was er alles über den Wald weiß.

Danke, an die Familie Schmitz/Bong, die dieses schöne Erlebnis mit uns teilte.

Das war ein Nachmittag, der zum Nachahmen anregt.
Wir wünschen allen Hürther Familien viel Spaß beim nächsten Waldspaziergang. Lassen Sie sich von Ihren Kindern zeigen, wie schön der Wald sein kann und was man in ihm entdecken kann.

 

                        … und vielleicht läuft Schnickel Ihnen über den Weg.