Das Fröbel-Kinderschutzkonzept

Die Fröbel Gruppe hat ein umfassendes und trägerspezifisches Kinderschutzkonzept entwickelt. Interne Schulungen und Weiterbildungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Fröbel tragen ebenso wie regional verortete Kinderschutzbeauftragte dazu bei uns für das Thema in unseren Kindergärten zu sensibilisieren.

Das Kinderschutzkonzept stützt die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte vor Ort und begleitet sie mit der erforderlichen Sensibilität in schwierigen Situationen umsichtig, gewissenhaft aber auch mit der erforderlichen Eile zuverlässig zu unterstützen den Schutz des Kindes zu gewährleistet.

Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.

Maria Montessori

Kindliche Integrität

Wir ermuntern die Kinder unseres Kindergartens, sich offen und vertrauensvoll über jegliche Form von empfundenen Grenzverletzungen zu beschweren und nehmen sie in ihren Wahrnehmungen ernst.

Im gesamten Kindergartenalltag unterstützen wir die Kinder sehr bewusst in der Wahrnehmung ihrer Grenzen, Bedürfnisse und Gefühle, motivieren sie in ihrem Recht „Nein“ sagen zu dürfen und sensibilisieren immer wieder darin,  „Stopp“- Signale zu setzen, aber auch die der anderen wahrzunehmen und zu respektieren

Wir haben im Teamkonsens festgelegt, dass körperliche Nähe initial vom Kind ausgehen muss und dass die Kinder mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Grenzen auch fest in die Gestaltung pflegerischer Situationen mit einbezogen werden.

Innerhalb unseres Teams hat sich eine Sprache kultiviert, die es uns ermöglicht mit den Kindern auf Augenhöhe zu gehen und sie in ihrem Selbstbewusstsein als gleichwertige und ernst genommene Kommunikationspartner stärkt. Gleichzeitig haben wir uns verpflichtet in unserem Sprachgebrauch den Kindern in jeder Situation ein Modell für gewaltfreies, grenzwahrendes Kommunizieren zu sein. So verzichten wir z.B. auf die Ansprache mit Kosenamen und achten bewusst auf einen wertschätzenden Sprachgebrauch.

Multiplikatorin für Kinderschutz

Um die Bedeutung des Kinderschutzes und die damit verbundenen Kinderrechte zu untermauern wurden in 2019 eine Mitarbeiterin des Teams als Multiplikatorin für Kinderschutz ausgebildet. Als vertrauensvoller Ansprechpartner steht sie in erster Linie den Mitarbeitern beratend zur Verfügung, regt zum kontinuierlichen fachlichen Austausch an und forciert die regelmäßige Bearbeitung kinderschutzrelevanter Themen in den Teamsitzungen.

Wie das Team der Farbkleckse auch in herausfordernden Zeiten Kinderschutz im Kita-Alltag lebt, können Sie auf der Homepage FRÜHE BILDUNG: GLEICHE CHANCEN des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

MIT EINEM KLICK zum Bericht auf der Homepage des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend GLEICHE CHANCEN

Teamvereinbarung

Die Auseinandersetzung und die konstruktive Diskussion innerhalb des Teams haben eine Haltung in unserer täglichen pädagogischen Arbeit wachsen lassen, die geprägt ist durch eine umfänglich respektvolle Beziehung zu den uns anvertrauten Kindern.

Wichtigste Leitgedanken, die das Recht der Kinder auf ein gewaltfreies Aufwachsen in den Blick nehmen, sind in einer gemeinsam erarbeiteten Teamvereinbarung für alle Teammitglieder verbindlich schriftlich festgehalten. 

Wir sind sensibilisiert gegenüber der täglichen Gefahr von Grenzüberschreitungen und Machtgefällen in pädagogischen Beziehungen. Es besteht eine Einigung im Team, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesbezüglich gegenseitig offen ansprechen, reflektieren und auch gemeinsam mit Kindern kritische Situationen nacharbeiten.

Das sexualpädagogische Konzept

Sexualität ist ein grundsätzlich menschliches Bedürfnis, das uns von Geburt an begleitet. Sie äußert sich in dem Wunsch nach körperlich-seelischer Lust, Wohlbefinden und Zärtlichkeit und zielt auf Erregung und Befriedigung ab. Sexualität ist auf kein bestimmtes Lebensalter begrenzt, sondern eine Lebensenergie, die den Menschen von der Geburt bis zum Tod begleitet.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

 

Die psychosexuelle Entwicklung beginnt mit der Geburt und ist geprägt vom bewussten Erleben der eigenen Körperlichkeit mit allen Sinnen. Jedes Kind ist von Geburt an ein Wesen mit eigenen sexuellen Wünschen und Bedürfnissen. Es entdeckt seinen Körper, registriert Unterschiede zu anderen Kindern und entwickelt eine Geschlechtsidentität. Die Unterstützung der frühkindlichen Sexualentwicklung gehört zum Bildungsauftrag in Kindertageseirichtungen und ist im Kinderbildungsgesetz NRW verankert.

Es ist uns wichtig, die Entwicklung der kindlichen Sexualität altersangemessen zu unterstützen. Dabei stehen neben der Entwicklung eines gesunden Körpergefühls und dem Kennenlernen der Anatomie des menschlichen Körpers auch das Befriedigen der Bedürfnisse nach Geborgenheit, Zärtlichkeit und sinnlicher Nähe und der Lust am eigenen Körper im Vordergrund.  Mädchen und Jungen werden in ihrem Rollenverhalten individuell wahrgenommen und respektiert. In altersangemessener Form thematisieren wir Geschlechtermerkmale und regen die Kinder an, sich mit ihrer Geschlechterrolle auseinanderzusetzen und sie zu hinterfragen. Mädchen und Jungen werden gleichermaßen an allen Aktivitäten  beteiligt und ermutigt, sich in Gesprächen, Planungen,  Entscheidungen einzubringen.

Wir geben Kindern Gelegenheit, den eigen Körper und seine Entwicklung bewusst wahrzunehmen, Körperteile und Organe kennen und benennen zu lernen, ihrem Wunsch nach Nähe und Zuwendung nachzukommen, die Neugierde am eigenen Körper zu befriedigen, in Erfahrung zu bringen, was für den Körper gesund ist (Ernährung, Pflege) und ein gesundes Körpergefühl zu entwickeln.  

Wir unterstützen die Kinder JA zu sagen, wenn es dem Wunsch entspricht und auch NEIN zu sagen, wenn sie sich nicht an dem Spiel beteiligen wollen. Es ist uns ein Anliegen, dass die Kinder sich selber wahrnehmen und offen mitteilen, was sie empfinden.

Wir besprechen mit den Kindern die Regeln für ein körperbetontes Spiel und thematisieren, dass ein „STOP“ unter den Kindern akzeptiert und eingehalten wird. Es ist den Kindern erlaubt, beim körperbetonten Spiel geschlechtliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken.